Castilla y León


Geografische Lage Castilla y León liegt im Nordwesten Spaniens auf der Hochebene der Meseta Norte und ist die flächenmäßig größte Autonomieregion des Landes. Der Weinbau konzentriert sich im Becken des Duero und seiner Nebenflüsse (Pisuerga, Esla, Sil), auf Höhen zwischen etwa 600 und über 1.000 Metern. Wichtige geschützte Herkunftsgebiete sind u. a. Ribera del Duero, Rueda, Toro, Bierzo, Cigales, Arlanza, Arribes, Tierra del Vino de Zamora, León und Cebreros. Die Böden variieren von kalkhaltigen Mergeln und Ton-Kalk-Gemischen (Ribera del Duero) über kiesig-alluviale Terrassen auf Kalkuntergrund (Rueda), sandig-kiesige und lehmige Böden (Toro), Schiefer und Schwemmland (Bierzo) bis zu Granitverwitterungen (Cebreros). Klimatische Bedingungen Das Klima ist überwiegend kontinental mit großen Tag-Nacht-Amplituden, langen kalten Wintern und heißen, trockenen Sommern. Der Jahresniederschlag liegt meist zwischen etwa 350 und 600 mm, mit deutlich höherer Feuchte und Atlantikeinfluss im Nordwesten (Bierzo) und trockeneren Bedingungen im Duero-Mittellauf (Ribera del Duero, Toro). Spätfröste im Frühling und Frühfröste im Herbst sind ein zentrales Risiko; die Höhenlage fördert langsamere Reife und den Erhalt der Säure. Stilistik der Weine und Rebsorten - Rotweine: Tempranillo dominiert (als Tinto Fino/Tinta del País in Ribera del Duero, Tinta de Toro in Toro) und liefert strukturbetonte, lagerfähige Weine; in Ribera häufig auch Verschnitte mit Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah. Mencía prägt im atlantisch beeinflussten Bierzo duftigere, mittelkräftige Stile. Garnacha von Hochlagen- und Granitstandorten (Cebreros) ergibt kargere, finessenbetonte Ausprägungen. Prieto Picudo (León) bringt würzige, säurebetonte Rot- und Roséweine. - Weißweine: Rueda ist Schwerpunkt für Verdejo, sowohl als frische, reduktiv ausgebaute Variante (häufig Edelstahl, Feinhefelager) als auch in fassgeprägten Versionen; Sauvignon Blanc ist ebenfalls verbreitet. Godello (Bierzo), Albillo Mayor (Ribera del Duero) und andere autochthone Sorten ergänzen das Spektrum. - Rosé und weitere Stile: Cigales ist traditionell für Rosados und Claretes (teils aus gemischten Gärungen). In Rueda existieren Schaumweine sowie historisch oxidativ gereifte Weine wie Rueda Dorado. Historische Hintergründe des Weinbaus Der Weinbau ist seit römischer Zeit belegt und wurde im Mittelalter durch klösterliche Orden entlang des Jakobswegs und im Duero-Tal ausgeweitet (u. a. Zisterzienser). Im 19. Jahrhundert führten Investitionen und Know-how-Transfer aus Bordeaux zu Qualitätsimpulsen (Beispiel: Gründung von Vega Sicilia 1864). Die Reblauskrise traf die Region, wobei sandige Standorte (z. B. in Toro) teilweise verschont blieben. Die moderne Konsolidierung erfolgte ab den 1970er/80er Jahren: Rueda erhielt 1980 als erstes Gebiet der Region den DO-Status, gefolgt von Ribera del Duero (1982), Toro (1987), Bierzo (1989), Cigales (1991) und später Arribes, Arlanza, Tierra del Vino de Zamora, León (je 2007) sowie Cebreros (2019). Diese Entwicklung ging mit Reberneuerung, niedrigerer Ertragssteuerung und präziser Kellertechnik einher.

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