La Aguilera


Geografische Lage

La Aguilera ist ein Ortsteil in der Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Castilla y León. Er liegt im Kerngebiet der DO Ribera del Duero, unweit von Aranda de Duero, auf der nördlichen Hochebene der Iberischen Meseta. Die Weinberge liegen überwiegend auf etwa 840 bis rund 900 Metern über dem Meeresspiegel. Das Relief ist sanft hügelig mit exponierten Lagen über Duero-Nebenflusstälern. Die Böden variieren zwischen kalkhaltigen Ton- und Mergelaufschlüssen, sandigen Partien und kiesigen Terrassen, wie sie für den burgalesischen Teil der Ribera del Duero typisch sind.

Klima

Das Klima ist streng kontinental mit geringen Niederschlägen (typisch etwa 400–500 mm/Jahr), heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern. Die Höhenlage bringt große Tag-Nacht-Temperaturunterschiede, die in der Reifephase häufig 15–20 °C betragen. Spätfröste im Frühjahr sowie Trockenstress im Sommer sind wiederkehrende Risiken. Insgesamt ist die Vegetationsperiode relativ kurz, mit Lese meist ab Ende September bis in den Oktober.

Auswirkungen auf den Weinbau und Weincharakter

Die Kombination aus Höhe, kontinentalem Klima und kalkhaltigen Böden führt zu langsamer Ausreife, kleiner Beerenbildung und dicken Schalen. Das begünstigt farbintensive, strukturierte Rotweine mit ausgeprägtem Tannin und gut erhaltener Säure. Die großen Tag-Nacht-Amplituden fördern aromatische Klarheit und Reintönigkeit der Frucht. Auf kalkreichen und kiesigen Standorten entstehen tendenziell festere, geradlinige Weine, während sandigere Lagen etwas weichere Tanninprofile zeigen. In der Region ist der Ausbau im Holz weit verbreitet, wodurch Struktur und Lagerfähigkeit zusätzlich gestützt werden. Weißweine aus Albillo Mayor zeigen aufgrund der Reifebedingungen meist moderate Säure, ein gewisses Volumen am Gaumen und Aromen von Kern- und Steinobst; sie eignen sich für den Ausbau auf der Feinhefe und im Holz.

Rebsorten

In und um La Aguilera dominiert Tempranillo, lokal Tinto Fino oder Tinta del País genannt. In vielen alten Weinbergen finden sich traditionelle Mischpflanzungen, in denen kleine Anteile der weißen Sorte Albillo Mayor zwischen den roten Reben stehen. Neben Tinto Fino sind in der DO Ribera del Duero in geringerem Umfang auch Garnacha Tinta sowie internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Malbec zugelassen und in einzelnen, meist jüngeren Pflanzungen vertreten. Für Weißweine ist Albillo Mayor die maßgebliche Sorte der DO.

Weinstilistik (soweit verlässlich ableitbar)

Rotweine aus La Aguilera und Umgebung zeigen zumeist dunkle Frucht (Schwarzkirsche, Pflaume), ausgeprägte Farbe, festes, aber reifes Tannin und eine frische, von der Höhe geprägte Säurestruktur. Gewürz- und dezent erdige bis kalkige Noten treten je nach Lage und Ausbau hinzu. Die Weine besitzen häufig gutes Lagerpotenzial. Albillo-Major-Weißweine sind eher verhalten aromatisch, mit Textur, feiner Phenolik und Steinobstnoten; der Ausbau im Fass oder auf der Hefe wird genutzt, um Struktur und Langlebigkeit zu unterstützen.

Historisches

Der Weinbau an der oberen Duero entwickelte sich seit der Römerzeit und wurde im Mittelalter durch klösterliche Gemeinschaften konsolidiert. In La Aguilera befindet sich das Kloster San Pedro Regalado (spätmittelalterlichen Ursprungs), das über Jahrhunderte ein regionaler Bezugspunkt war. Nach der Reblauskatastrophe wurden im frühen 20. Jahrhundert viele Weinberge neu angelegt; in der Umgebung existieren zahlreiche sehr alte, meist als Buschreben erzogene Parzellen. Die Denominación de Origen Ribera del Duero wurde 1982 anerkannt; La Aguilera gehört seither zu den Gemeinden innerhalb des abgegrenzten Anbaugebiets.

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